Wir leben in einer Zeit mit vielen Herausforderungen. Zerstörerische Kriege, belastende Umweltthemen, überbordende Informationsflut, Hektik, Stress, wenig Zeit für uns usw. In dem ganzen Dschungel versuchen wir uns immer weiter zu optimieren. Vergessen dabei oft unsere Umgebung, die manchmal schneller und einfacher zu verändern ist als wir uns selbst verändern können.

Aufgrund der vielen Unsicherheiten um uns herum wird es für uns immer wichtiger, Wohlfühl-Orte zu schaffen, an denen wir auftanken, uns regenerieren können. Da wir uns zu mehr als 70 % in Räumen aufhalten, sollten wir uns damit beschäftigen, was die Räume mit uns machen. Schon Albert Einstein hat im Rahmen der Quantenphysik festgestellt, dass alles um uns herum Energie ist, auch Materie ist zu 99,9999 % Energie und alles ist mit allem verbunden. Energie geht nie verloren, sie verändert nur ihre Form. Also sind alle Gegenstände auch in Räumen Energie und können uns Energie zuführen oder abziehen.

Räume können sogar Energievampire sein. Arbeiten wir in einem Raum ohne Fenster, mit künstlichem statt natürlichem Licht, ohne frische Luft, raubt uns das Energie. Ist unser Arbeitsplatz mit dem Rücken zu einer Tür ausgerichtet, fühlen wir uns unwohl, weil wir nicht sehen, was von „hinten“ auf uns zukommt. Das kommt noch aus der Zeit, als wir in Höhlen gelebt haben und dort niemals mit dem Rücken zum Höhleneingang sitzen oder womöglich schlafen sollten, denn sonst hätte uns der sogenannte Säbelzahntiger überfallen können. Wir spüren insgeheim diese Gefahr hinter uns, deswegen ist es viel besser, wenn wir unseren Arbeitsplatz genauso ausrichten, damit wir alles optimal im Blick und eine Wand hinter uns haben.

Was ich immer wieder höre von meinen Kunden und auch Freunden ist, dass sie sich zu Hause nur dann richtig wohlfühlen, wenn alles ordentlich, aufgeräumt, sauber und an seinem Platz ist, wenn man nicht von zu vielen Gegenständen umgeben und damit auch abgelenkt oder „beschwert“ wird.  All das raubt uns unsere Energie. Wir tun uns gutes, wenn wir für eine geordnete, aufgeräumte und saubere Umgebung sorgen. Dann können wir durchatmen und lächeln, wenn wir nach Hause kommen und unser erster Blick auf etwas Schönes fällt.

Das bedeutet auch, sich manchmal zu überwinden und für „Klarschiff“ zu sorgen, damit alles seinen Platz bekommt und seine positive Wirkung auf uns entfalten kann. Wir schaffen Platz und Raum auch für Neues, damit die Energie wieder besser fließen kann. Wenn die Energie um uns herum besser fließt, übertragt sich dieses Gefühl auch auf uns.

Jeder weiß, wie es sich anfühlt, wenn wir zu Hause ausgemistet haben. Wie erleichtert, fröhlich und motiviert wir plötzlich wieder sind. Ein Blumenstrauß am „richtigen“ Platz, ein toller Raumduft oder natürliche Materialien und Oberflächen sprechen unsere Sinne an und geben uns ein Wohlgefühl. Wir können durchatmen, uns zurücklehnen und zur Ruhe kommen. So wird unser zu Hause zu unserem Rückzugsort, der uns Sicherheit und Wohlbefinden schenkt.

Manchmal gelingt uns das nicht allein, weil wir natürlich tausend Ausreden finden, warum das jetzt nicht möglich ist oder wir keine Zeit haben und viel Wichtigeres zu tun haben. Wir wollen unsere wenige freie Zeit lieber mit „Schönem“ verbringen und nicht mit Aufräumen, Ausmisten etc. Wir fragen uns, wohin mit all dem Ballast? Wo kann ich sinnvoll übriges abgeben, verkaufen oder verschenken? Wenn ich weiß, wo oder bei wem ich nützliche Gegenstände abgegeben kann und vielleicht sogar noch etwas Geld dafür bekommen kann, bin ich happy und fange gleich viel lieber mit dem Ausmisten an. Manchmal hilft es uns auch, wenn wir „neutrale“ Unterstützung bekommen, zum Beispiel von einer Freundin. Ein „Außenstehender“ verbindet mit unseren Habseligkeiten keine Emotionen und tut sich leichter darin, herauszufinden,  wovon wir uns trennen können.

Ausmisten und Raum/Platz schaffen ist zudem essenziell, weil uns aufgrund den immer weiter steigenden Miet- oder Wohnpreisen mittlerweile immer weniger Raum zur Verfügung bleibt. Wie baue ich meine Wohnung clever aus, in welchen Bereichen kann ich wie cleveren Stauraum schaffen? Welche Möbel helfen mir? Auch Möbel oder Accessoires mit mehreren Nutzungsmöglichkeiten sind sinnvoll, bei weniger Platz.

Mit dem Ausmisten und Aufräumen allein haben wir noch kein Wohlfühlambiente. Dafür brauchen wir unseren eigenen Wohnstil, der zu uns passt, uns gefällt und in Einklang mit unserer Umgebung bringt. Ganz wichtig sind die zu uns passenden Farben, Materialien, Oberflächen, Raumdüfte, Pflanzen und die passende Beleuchtung. Unsere Sinne wollen angesprochen werden, das bringt Stimmung, eine Wohlfühlatmosphäre in unsere Räume. In diesem Umfeld fällt es uns leicht, zu entspannen. Mit einer stimmigen, aufgeräumten und inspirierenden Arbeitsumgebung in unserem Homeoffice gelingt es uns, effizient, klar und strukturiert zu arbeiten.

Für all diese Maßnahmen braucht es oftmals gar nicht das große Invest, sondern den Blick für die liebevollen und schönen Details sowie unsere Intuition und das in uns verborgene Wissen über die Naturgesetze, die wieder  zum Leben erweckt werden wollen, um uns zu unterstützen.

Wir können das Wohlfühlambiente und unser Bewusstsein dafür schärfen, was uns in unseren Räumen guttut und was nicht. Je nachdem, was uns lieb ist, können wir uns der  Kraft der alten Naturgesetze ("Bauernregeln"), Feng Shui oder Vastu (aus Indien) bedienen. Diese sind für uns ein "Werkzeug", in uns verborgenes Wissen über die Naturgesetze wieder zu entdecken, die durch die Hektik der heutigen Zeit und den Fokus auf zu viel Materielles verlorengegangen sind.

Schon mit wenigen gut überlegten Maßnahmen zu Hause können wir viel erreichen. Veränderungen in unserem Ambiente können auch Veränderungen in uns selbst bewirken. Wir haben es also selber in der Hand, wie wir unsere Räume für uns ideal nutzen und damit zu unserem Wohlbefinden einen ganz wesentlichen Betrag leisten können.

Dein Leben, Deinen Beruf und Deine Beziehung kannst Du nicht so schnell verändern. Deinen Lebensraum kannst Du bewußt und schnell verändern. Das ist unsere Chance, dass wir unseren Lebensraum beeinflussen können und damit kannst Du gleich heute anfangen.

Denke sorgfältig darüber nach, mit welchen Materialien Du Dich zu Hause umgibst, wo Du einen Großteil Deiner Tage und Nächste verbringst. Schaue nach den langlebigen Dingen und kaufe nur das, was Du wirklich brauchst und liebst. Je virtueller unsere Welt wird, desto mehr brauchen wir die physischen Dinge. Unser zu Hause sollte ein Ort der Ruhe und Geborgenheit sein.

Die Kraft Deiner Gedanken und Deiner Räume bestimmt die Qualität Deines Lebens (Sibylle Maierhofer).